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REISEARTEN . 23 seinem Belieben in einem Gasthof sich einzuquartieren. Die Drago-
mane
erhalten von den Gastwirthen eine bedeutende Ermässigung
des Pensionspreises (bis auf 810fr.) und nebenbei freie Wohnung
und Kost. Manchmal miethet der Dragoman an einem Orte, wo
die Reisenden sich längere Zeit aufhalten, neue Thiere; während
dieser Zeit braucht man ihm nicht den vollen Preis zu bezahlen.
Oefters gehören die Reitthiere und die Lastthiere verschiedenen
Eigenthümern, und der Dragoman behält dann während eines längeren
Aufenthaltes der Reisenden vielleicht nur die einen, oder die an-
dern
bei.

b. Man kann in Syrien auch ohne Zelte reisen; aber es ist dies
den Wenigsten anzurathen, mit Damen unmöglich. Auf allen be-
gangeneren
Routen finden sich Karawanserai’s (Châne) oder in den
Dörfern Zimmer, wo die Fremden abzusteigen pflegen. Hierbei ist
aber zu bedenken, dass von demjenigen, was beisst, in diesen Woh-
nungen
stets ein grosser Ueberfluss ist (s. S. 56). Die Bauernhäuser
bestehen meist aus Lehm; auch der Boden ist nur festgestampfter
Lehm, und in diesem sitzen oft Erdflöhe in Schaaren. Beim Ein-
tritt
in ein solches Zimmer sei das erste Geschäft, die Strohmatten,
welche den Boden bedecken, herausnehmen und tüchtig ausklopfen
zu lassen. Unterdessen lasse man Wasser auf den Boden sprengen
und verlange, dass alle Kleidungsstücke und Betten der Bauern in
ein anderes Zimmer geschafft werden; diese Massregeln schützen
einigermassen, aber keineswegs vollständig. Wanzen gibt es nur,
wo viel Holz ist. Die Beduinen haben in ihren Zelten keine Flöhe,
desto mehr Läuse. Gutes persisches Insectenpulver ist nur in
Jerusalem und Beirût zu kaufen; es ist unverhältnissmässig theuer.
Scorpione gibt es in Syrien viele; man braucht an manchen Orten
nur einige Steine aufzuheben, um welche zu finden, aber sie stechen
in der Regel nur, wenn sie gereizt werden (s. S. 57); eine kleine
Erhöhung des Lagers schützt vollständig gegen sie. Stechfliegen
(Moskitos) sind besonders in der Nähe von Sümpfen und im Hoch-
sommer
unangenehm; sonst kennt man in Syrien diese Plage wenig,
da hier die Nächte zu kalt sind. Man schützt sich gegen sie durch
einen Gazevorhang über dem Bett (Fliegennetz, Moustiquaire).

Wer also diese Leiden nicht scheut oder ihnen zu begegnen
weiss, der kann sich ein Zelt sparen. Auch Bettzeug braucht man
nicht unumgänglich, denn man erhält überall eine Decke oder
einen Teppich, auf welche man sich strecken kann. Der Dragoman
kann ferner allerorts arabische Speisen, Hühner, Reis, Burghul
(S. 50), Eier und arabisches Brod anschaffen. Namentlich wer
mehr mit den Eingebornen und ihren Sitten vertraut zu werden
wünscht, mag diese Art der Reise wählen; sie ist auch bedeutend
billiger, da die Transportkosten für viele Dinge wegfallen. Auf
eine solche Weise mit Dragoman zu reisen, wird einem einzelnen
Touristen per Tag auf 3035 fr., zweien auf circa 25 fr., dreien
auf circa 20, mehreren auf 1518 fr. zu stehen kommen. Wir